Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1902 - Karlsruhe : Lang
— 94 — Bannenträger geleiteten den Burggrafen vor den Thron des Kaisers, wo er niederkniete. Nun verlas der Kanzler des Kaisers eine Urkunde, in der die Rechte und die Pflichten des Kurfürsten von Brandenburg geschrieben standen. Hieraus sprach der Kaiser: „Herr Kurfürst des römischen Reiches, lieber Oheim, wollt Ihr das beschwören?" Friedrich antwortete: „Mächtiger Kaiser, gerne!" und er leistete den Eid. Daraus nahm der Kaiser das Banner von Nürnberg und das von Brandenburg aus den Händen der Träger und reichte sie dem neuen Kurfürsten dar. Ebenso übergab er ihm als dem Kümmerer des römischen Reiches das Scepter und den Reichsapfel. Ein glänzendes Festmahl schloß die Feierlichkei t. Kurfürst Friedrich regierte bis zum Jahre 1440 zum Segen seines Landes. So groß war sein Ansehen bei den deutschen Fürsten, daß man nach dem Tode des Kaisers Sigismund daran dachte, ihn zum Kaiser zu wählen. Sein Sohn Albrecht Achilles gab (1473) ein Hausgesetz, welches bestimmte: „Der älteste Sohn soll die Mark Brandenburg und die Kurwürde erben, die beiden nächsten Söhne die fränkischen Besitzungen Ansbach und Bayreuth; weitere Teilungen dürfen nicht vorgenommen werden." Hierdurch wurde der Zerteilung der Hohenzollernschen Hausmacht vorgebeugt. 2. Das Preußenland. Während der Belagerung von Aston (1190) stiftete Herzog Friedrich von Schwaben, des Rotbarts Sohn, den deutschen Ritterorden. Die Ordensritter hatten, die Verpflichtung, im heiligen Laude gegen die Sarazenen zu kämpfen, die Pilger zu beschützen und die Kranken zu verpflegen. In den Zeiten Kaiser Friedrichs Ii. beschloß der Ordensmeister Hermann von Salza, die Ritter in die Weichselgegend zu senden, damit sie dort gegen die heidnischen Preußen kämpften. In schweren Kämpfen eroberten die Deutschherren nach und nach das Land zwischen der Weichsel und der Memel. Die alte preußische Bevölkerung wurde fast gänzlich ausgerottet. Die Deutschherren begnügten sich jedoch nicht damit, das Laud erobert zu haben. Auf ihren Antrieb zogen viele tausend ßanbleute und Stadtbürger, Handwerker und Handelsleute in das Ordensland. Große Strecken wurden urbar gemacht und angebaut, Burgen und Stabte angelegt und Handel, Gewerbe und Künste zu hoher Blüte gebracht. Die Hauptstadt des Orbeuslaubes war Marienburg; hier hatte der Hochmeister des Orbens seinen Sitz in einem prachtvollen Palaste; unter ihm stauben die Komture, welche die einzelnen Bezirke des Orbens-lanbes verwalteten. Auch in Deutschland Italien und Livland hatte der Orden große Besitztümer. Neben den Rittern hatte der Orben auch geistliche Brüder und Ordensschwestern, welche

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 95

1902 - Karlsruhe : Lang
— 95 in Klöstern lebten und mit Krankenpflege und dem Unterrichte der Jugend sich beschäftigten. Die Ritter trugen einen Weißen Mantel mit einem schwarzen Kreuze. Das schwarze Kreuz war überhaupt das Zeichen für sämtliche Mitglieder des Ordens. So lange die ursprüngliche ernste Zucht im Orden herrschte, war derselbe mächtig und geehrt, und es gab damals in ganz Europa kein besser geordnetes Staatswesen, als das des Ordens. Allmählich aber verfiel die Zucht; durch mehrere unglückliche Kämpfe gegen die Litauer wurde die Wehrkraft des Ordens säst vernichtet. Der König von Polen zwang am Ende des 15. Jahrhunderts die Ritter, ihn als ihren Oberlehensherrn anzuerkennen. Der letzte Hochmeister war Albrecht von Brandenburg. Er nahm die protestantische Lehre an und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum. 3. Vom großen Kurfürsten. Kurfürst Friedrich Wilhelm trat im Jahre 1640 die Regierung der Markgrafschaft Brandenburg an. Er war erst zwanzig Jahre alt; gleichwohl besaß er einen ernsten Sinn, große Erfahrung in den Staatsgeschäften und einen festen Willen. In seiner Jugend war er von seinem Vater nach Holland auf die hohe Schule nach Leyden geschickt worden, damit er da etwas Rechtschaffenes lerne. Als man ihn bei Hofe im Haag zu einem fündhaften Leben verführen wollte, fprach er das schöne Wort: „Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig, daß ich unverzüglich den Haag verlasse." Ans diesen Worten erkannte der Statthalter der Niederlande den hohen Sinn des Prinzen und sprach zu ihm: „Vetter, Ihr habt das getan, Ihr werdet noch mehr tun. Des Größten und Edelsten ist fähig, wer sich selbst zu besiegen vermag." Bei seinem Regierungsantritt war die Mark Brandenburg in einem traurigen Zustande infolge des noch immer dauernden dreißigjährigen Krieges. Friedrich Wilhelm war zu schwach, um sein Land gegen die Schweden zu verteidigen: er schloß darum (1642) einen Waffenstillstand mit ihnen und nahm an dem Kriege keinen weiteren Anteil. Die Zeit der Ruhe benützte er zur Heilung der Kriegsschäden und zur Ausbildung eines zwar nicht großen, aber tüchtigen Heeres. Sein bester General war der „alte Derflinger".*) Derselbe war in Böhmen geboren, hatte in seiner Jugend das Schneiderhandwerk erlernt, war während des dreißigjährigen Krieges Soldat im Heere des Kur-sürsten von Sachsen geworden, später in das schwedische Heer übergetreten und bis zum Generalmajor aufgerückt. Nach dem *) Vgl. im Anhang das Gedicht: Der Derflinger.

3. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 31

1877 - Karlsruhe : Braun
— 31 — ?i- die feit 863 bei den slavischen Stämmen in Mähren in 'itm-rj, - S ^er Landessprache predigten. Cyrill übersetzte die Bibel in's ' • ' ieitli Slavische. Vorher schon hatten beide unter der uratifchen, . m* kn Ungarn und 'Avaren verwandten Bevölkerung in der itl n S Bulgarei gewirkt. Von dem Mährischen Reich, das feit Üen -prichl, 910 zerfiel, kam die neue Lehre durch den Herzog Boleslav den Frommen oder Milden 967 zu den slavischen Czechen in ute Dort eines Böhmen, wo Prag Metropole und Erzbisthum ward. Der Slavenstamm der Polen wurde durch Herzog Mieczyslaw f *cben Mg« aus der Familie der Piasten bekehrt, der eine christliche Prin-wingien Mß zeffin von Böhmen unter der Bedingung des Uebertritts zum Papstes Lg Christenthum zur Gemahlin erhalten hatte. Für die Wen-6isthnm Br« d en, die westlich bis Mecklenburg sich vorgeschoben hatten, waren • . die deutschen Kaiser die Vermittler, vornehmlich Otto der wncls, bet» Große, der mehrere Bisthümer, z. B. Meißen, Merseburg, g standhaft tit Magdeburg, Havelberg, Brandenburg, Oldenburg errichtete, noch stark, fil (Furchtbare Erhebung gegen die neue Religion in dem Anf-tcn. Der6h! stand 983.) Die Ungarn, die nach dem Schlag auf dem iter in Dii« Lechfeld 955 ihr Nomadenleben mit dem Ackerbau vertausch; ich Olaf utibjten, wurden für die Kirche gewonnen durch König Stephan i i'iitidjiebeit, den Heiligen um 1000, der nach vergeblichen Versuchen des Uichunbck deutschen Königs Otto's I. und des böhmischen Erzbischofs >ii s70fii|ütl Stbatbert von Prag das Christenthum annahm und vom diöiiliaaiipi Papst die Königswürde erhielt. In Rußland war ent-vo sie ein I* scheidend der Einfluß von Byzanz und der Eifer des aus liechte, eitel dem normannischen Hanse Rnrik stammenden Großfür-bie Säumt: ften Wladimir des Großen, des Apostelgleichen, der 988 lieliqionm ^ laufen ließ. (Anwendung von Gewalt wie bei der Be-Da — eniiil kehrung der Sachsen durch Karl den Großen. 1863 das (Ml der I 1000jährige Jubiläum der Einführung des Christenthums •ott Loki ff m Rußland in Erinnerung an den Beginn der Wirksamkeit ic neuew und Methodius.) Die Sorben wurden von dem ir vom Aal Bisthum Magdeburg aus gewonnen, die Pommern durch die inmmmen iii p0lttt^en Herzoge und den Btfchof Otto von Bamberg, die Be-' wohner mm Rügen durch die dänischen Waffen, dieobotriten in Holstein und Mecklenbura durck, die Vrediat Nicelins imh «nil»an| E öojroen ^gemrrcys ves Löwen, die Finnen durch die ln, im öl Schweden; von Bremen ans ging ein Bischof nach Livland, wo mren s ( aud) Orden der Schwertritter die Mission beförderte. bald auch der Orden der Schwertritter die Mission beförderte.

4. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 34

1877 - Karlsruhe : Braun
— 34 — 3. Der Handel gewann neue Richtungen und Objecte. 4. Das Ritterthum wurde durch das höhere Ziel veredelt 5. Stiftung der sog. geistlichen Ritterorden, die für die Verbreitung des Christenthums höchst wichtig waren (§ 48), Zu dem 3fachen alten Mönchsgelübde (Vermögenslosigkeit Ehelosigkeit, Gehorsam) kam die Pflicht, arme und kranke Pilger zu pflegen, und seit 1118 die weitere, gegen den Unglauben zu kämpfen. a. Johanniter oder Hospitaliter, später Rhodiser und Malteser. Bestand bis 1798. Evangelische Wiederherstellung! 1853. Grundlage: das sog. lateinische Kloster, das schon 1048 Kaufleute aus Amalfi zu Jerusalem gegründet hatten. Ursprünglich nach dem wohlthätigen Patriarchen Johannes dem Barmherzigen genannt, später unter dem Patronat Johannes des Täufers. d. Templerorden, von französischen Rittern 1118 gegründet ; Sitz in einem Flügel des Königspalastes neben dm Tempel Salomo's. Nach 1291 auf der Insel Cypern und in Frankreich. Aufhebung durch Philipp den Schönen von Frankreich 13-12. Jakob Molay 1314 verbrannt. c. Deutschherren- oder Mariauer- oder Deutschritter-Orden. Veranlaßt durch Bürger aus Bremen und Lübeck, gegründet durch Herzog Friedrich von Schwaben, Bar-barossa's Sohn, 1190 vor Ptolemais (Mo) „Unserer lieben Frauen Spital vom deutschen Haufe". Bedeutendster Großmeister: Hermann von Salza. Hauptsitze: Akko, Venedig, Marienburg. Vergl. § 48. Einige Zeit mit dem 1202 durch Bischof Albrecht von Riga ins Leben gerufenen Orden der Schwertbrüder in Livland verbunden. Verwandlung des Ordenslandes Preußen in ein weltliches Herzogthum unter polnischer Oberhoheit 1525. 6. Zuwachs des Mönchthums durch Stiftung neuer Orden, z. B. der Cisterzienser in Burgund (Citeaux), durch Bernhard von Clairvaux erweitert (Bernhardiner); der Prä-monstratenser in Prernontre bei Laon, der Karmeliter (vom Berg Karmel,wo ein Kreuzfahrer aus Calabrien den Orden stiftete), der Bettelorden der Franziscaner oder Minoriten von Franz von Assisi (wozu "nach § 99 die Kapuziner gehören) und der Dominicaner von Dominicus aus Altkastilien, des Augustiner- r ^ * ■ Uv* Ii lütt 1'2 in [* 11 llt mm ulbist n. enntr Äsrhl ui flprn I ju Vvvk B. 3 61 Opflt Uv Iii 111 U t pp 1 «bet jtit «Mi w\x n Vi., \ Uw 41l Teufels r t wie die tpfl m V111 Ir (T 4 Xi ti biete emimge »Wäert, r griechisch S hpr <11 Vvl Jj ütll, V L f tmpti vujvll m Bildern W kt Umri Ch H3ü 1*8 (um 8401 | iie auf i, öfumenü befiel m bet »eid ft ttkung 1. Ribera:;:

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 91

1900 - Karlsruhe : Lang
— 91 — König von Polen zwang am Ende des 15. Jahrhunderts die Ritter, ihn als ihren Oberlehensherrn anzuerkennen. Der letzte Hochmeister war Albrecht von Brandenburg. Er nahm die protestantische Lehre an und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum. 3. Vom großen Kurfürsten. Kurfürst Friedrich Wilhelm trat im Jahre 1640 die Regierung der Markgrafschaft Brandenburg an. Er war erst zwanzig Jahre alt; gleichwohl besaß er einen ernsten Sinn, große Erfahrung in. Der Große Kurfürst. den Staatsgeschäften und einen festen Willen. In seiner Jugeni> war er von seinem Vater nach Holland ans die hohe Schule nach Leyden geschickt worden, damit er da etwas Rechtschaffenes lerne. Als man ihn bei Hofe im Haag zu einem sündhaften Leben verführen wollte, sprach er das schöne Wort: „Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig, daß ich unverzüglich den Haag verlasse." Aus diesen Worten erkannte der Statthalter der Niederlande den hohen Sinn des Prinzen und sprach zu ihm: „Vetter, Ihr habt das gethan, Ihr werdet noch mehr thun. Des Größten und Edelsten ist fähig, wer sich selbst zu besiegen vermag."

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 90

1900 - Karlsruhe : Lang
— 90 — Kämmerer des römischen Reiches das Scepter und den Reichsapfel. Ein glänzendes Festmahl schloß die Feierlichkeit. Kurfürst Friedrich regierte bis zum Jahre 1440 zum Segen seines Landes. So groß war sein Ansehen bei den deutschen Fürsten, daß man nach dem Tode des Kaisers Sigismund daran dachte, ihn zum Kaiser zu wählen. Sein Sohn Albrecht Achilles gab (1473) ein Hausgesetz, welches bestimmte: „Der älteste Sohn soll die Mark Brandenburg und die Kurwürde erben, die beiden nächsten Söhne die fränkischen Besitzungen Ansbach und Baireuth; weitere Teilungen dürfen nicht vorgenommen werden." Hierdurch wurde der Zerteilung der Hohen-zollernschen Hausmacht vorgebeugt. 2. Das Preußenland. Während der Belagerung von Akkon (1190) stiftete Herzog Friedrich von Schwaben, des Rotbarts Sohn, den deutschen Ritterorden. Die Ordensritter hatten die Verpflichtung, im heiligen Lande gegen die Sarazenen zu kämpfen, die Pilger zu beschützen und die Kranken zu verpflegen. In den Zeiten Kaiser Friedrichs Ii. beschloß der Ordensmeister Hermann von Salza, die Ritter in die Weichselgegend zu senden, damit sie dort gegen die heidnischen Preußen kämpften. In schweren Kämpfen eroberten die Deutschherren nach und nach das Land zwischen der Weichsel und der Memel. Die alte preußische Bevölkerung wurde fast gänzlich ausgerottet. Die Deutschherren begnügten sich jedoch nicht damit, das Land erobert zu haben. Auf ihren Antrieb zogen viele taufend Landleute und Stadtbürger, Handwerker und Handelsleute in das Ordensland. Große Strecken wurden urbar gemacht und angebaut, Burgen und Städte angelegt und Handel, Gewerbe und Künste zu hoher Blüte gebracht. Die Hauptstadt des Ordeuslandes war Marienburg; hier hatte der Hochmeister des Ordens seinen L-itz in einem prachtvollen Palaste; unter ihm standen die Komture, welche die einzelnen Bezirke des Ordenslandes verwalteten. Auch in Deutschland, Italien und Livland hatte der Orden große Besitztümer. Neben den Rittern hatte der Orden auch geistliche Brüder und Ordensschwestern, welche in Klöstern lebten und mit Krankenpflege und dem Unterrichte der Jugend sich beschäftigten. Die Ritter _ trugen einen weißen Mantel mit einem schwarzen Kreuze. Das schwarze Kreuz war überhaupt das Zeichen für sämtliche Mitglieder des Ordens. So lange die ursprüngliche ernste Zucht im Orden herrschte, war derselbe mächtig und geehrt, und es gab damals in ganz Europa kein besser geordnetes Staatswesen, als das des Ordens. Allmählich aber verfiel die Zucht; durch mehrere unglückliche Kämpfe gegen die Litauer wurde die Wehrkraft des Ordens fast vernichtet. Der

7. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 230

1849 - Karlsruhe : Groos
230 Europäische Völker der Neuzeit. dischen Städte zu unterwerfen, was ihn in Streitigkeiten mit den Päbsten brachte, und ihm wieder den Bann zuzog, hat 14 Jahre seiner Regierungszeit mit unsäglichen Sorgen, Kämpfen und Leiden erfüllt, und ihm einen betrübenden Ausgang be« reitet. Sein liebster Sohn Enzio wurde gefangen, sein treuer Freund, der Hofrichter Peter von Vinea, fiel von ihm ab, was ihm das Herz brach. Als eine Krankheit ihn befiel und er sein Ende kommen sah, söhnte er sich wieder mit der Kirche auö. Sein Leichnam wurde nach Sicilien gebracht und in Parlermo beigesetzt. Neapel verdankt ihm die Errichtung einer Hochschule, eine große Bücher- und Kunstsammlung; d'.c Naturwissenschaften kamen unter ihm auf; Salerno verdankt ihm seine Hellschule; er führte die Zergliederung der Leichname ein. Um diese Zeit brachen die Mongolen, die in Asien unter Dfchingiskhan große Eroberungszüge nach Indien und China gemacht hatten, unter Batu, dem Enkel desselben in Europa ein, eroberten das russische Reich und überschwemmten Polen und Ungarn. In Europa nannte man sic Tataren. 1241 trafen sie bei Liegnitz in Schlesien auf den Herzog Heinrich den Frommen, der sich ihnen mit einem Heer aus Schlesiern, Polen, deutschen Freiwilligen und deutschen Ordensrittern, das nur 30,000 Mann zählte, entgegenstellte. Zwei Tage lang stürmten 100,000 Mongolen auf dies kleine Heer ein; dasselbe erlag, fast alle Deutschen fielen; Heinrich und Poppo, der Anführer der deutschen Ordensritter, befanden sich unter den Gefallenen. Die Mongolen waren aber so geschwächt und durch die Tapferkeit der Deutschen so erschreckt, daß sic es nicht wag- ten, weiter nach Westen vorzudringen. Friedrichs Ii. Sohn, König Konrad, endigte bald sein Leben; Pabst Jnnocen; Iv. verfolgte das hohenstaufische Ge- schlecht init unauslöschlichem Haß. Als König Konrad im Kloster St. Emmcran zu Regensburg übernachtete, suchten ihn Diener des päbstlich gesinnten Bischofs zu ermorden, konnten aber ihre Absicht nur an seinen Begleitern ausführen; der Graf von Eves- heim oder Eberstein opferte sich auf, um Konrad zu retten. Dieses Kloster wurde abgerissen, dem Boden gleichgemacht, und es wurde eine Kapelle an dessen Stelle gebaut. Konrad hinter-

8. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 227

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte der.deutschen. 227 Eßlingen, Reutlingen, Augsburg, Nürnberg, Negensburg und noch mehrere verdanken Friedrich ihre Rcichsunmittelbarkeit. Heinrich der Löwe änderte sich gänzlich; er, der die Eitelkeit alles Bestehenden erkannt und erfahren hatte, suchte und fand nun im christlichen Glauben seinen Frieden. 1164 feierte Friedrich bei Mainz zur Psingstzeit mit seiner ganzen Familie zur Freude über die Beilegung aller Streitigkeiten ein lieb- lichem Fest, an d- m an 40,000 Ritter ohne das Volk Tbeil nahmen. Der Kaiser bewirtete drei Tage lang die ganze Menge; seine beiden Söhne wurden dabei zu Rittern geschlagen; der Kaiser selbst umaürtete beide mit dem Ritterschwert. — Als der Kaiser seinen Sohn Heinrich mit Constanze, Tochter des Normannen Rogers und künftige Erbin von Neapel und Sicilien, vermählte, erbat sich Mailand die Feier dieses Festes als eine besondere Gunst. - In seinem 67. Lebensjahr unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug, weil die Sarazenen wiederum Jerusalem ein« genommen hatten. Die Könige Wilhelm Ii. von Sicilien, Philipp August von Frankreich und Richard Löwen- herz von England schlossen sich diesem Zuge an; die See« städte Genua, Pisa, Venedig, boten ihre Schisse dar. Ans Deutschland zogen der zweite Sohn des Kaisers, Herzog Friedrich von Schwaben, der Herzog von Böhmen, Pfalzgraf Ludwig von Thüringen, Markgraf Her- iikiiui von Baden mit und sehr viele Bischöfe. Das Land- Heer, das aus 15,000 Rittern und 90,000 Lanzenknechten be- stand, führte der Kaiser selbst an. Es hatte mit unsäglichem Ungemach zu kämpfen, und viele mächtigen Feinde, die sich dem Zug entgegengestellt hatten, mußten überwunden werden. Als der Kaiser hinter Seleucia durch den Fluß Seleph ritt, riß ihn das Wasser mit sich fort, und als man ihn herauszog, war er verschieden. In Antiochien wurde seine Leiche beigesetzt. Vor Accon (St. Jean d'acre) stiftete sein Sohn Friedrich bei der Belagerung dieser Stadt den Orden der deutschen Ritter. Eine bösartige Krankheit raffte auch ihn dahin. Der Sitz des Großhofmeisters dieses Ritterordens kam später nach Venedig und von Da nach Preußen, dessen Bewohner von diesem Orden unterworfen und zum Christenthum bekehrt wurden. 15.

9. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 229

1849 - Karlsruhe : Groos
Geschichte der Deutschen. 229 Gelübde, recht bald einen Zug in's Morgenland zu machen. Kaiser Frt.edrich Ii. (1215—1250) war von großen Gcistes- gaben; durch seine Liebenswürdigkeit nahm er die Herren Aller ein; weil er aber seine Leidenschaften nicht zu mäßigen wußte, ging er unter. Dem Herzog Ludwig von Daiern verlieh er die Pfalz am Rhein; dieselbe blieb 6 Jahrhunderte dem Hause Wittelöbach einverleibt. Friedrich brachte den größten Theil seiner Regierungszcit in seinen italischen Erblanden zu; was er bei seiner Krönung Pabst Innocenz Iii. versprochen hatte, daß er sein mütterliches Erbland seinem Sohne Heinrich überlasse, hielt er nicht. Weil er den versprochenen Kreuzzug nicht unternahm, that ihn Pabst Honorius in den Bann. Als er, schon geächtet, den Kreuzzug 1228 dennoch unternahm, wandten sich die Geistlichen und die Ordensritter im Morgen- lande von ihm ab, ungeachtet er Jerusalem und die heiligen Orte wieder erwarb. Da der Pabst in seine Erblande Truppen, die man Schlüsselsoldaten nannte, einrücken ließ, sah er sich ge- nöthigt, zurückzukehren. Sein treuer Freund, Hermann von Salza, Großmeister heö deutschen Ordens, der mit ihm in's Morgenland gezogen war, unterhandelte ihm einen Frieden mit dem Pabste, der aber nicht lange anhielt. Um diese Zeit hielt der Dominikanermönch Konrad von Marburg Ketzergerichte in Hessen; einige Edelleute aber, über die Behandlung der Angeklagten empört, brachten ihn um. Ein eigener geistlicher Orden bildete sich, der Schwert- orden, um in den Ländern der Wenden, Liven, Kuren, Esthen, Besitzungen zu erwerben und das Christenthum zu verbreiten. Der Orden der deutschen Ritter wurde aus dem Morgen- lande abgerufen, und vereinigte sich mit ihnen. Sic gründeten die festen Orte Thorn, Culm, Marienwerder, Elbing, Drauns- berg, Riga, das Kloster Irküll. Die Landgräfin Elisabeth von Thüringen, die von dem Bruder Ihres Mannes, Heinrich Raspe, so übel behandelt worden war, daß sie in Eisenach betteln mußte, wurde in Mar- burg nach ihrem Tode heilig gesprochen, welcher Feierlichkeit Friedrich beiwohnte. Daß er den Plan faßte, sich die lombar-

10. Bürgerkunde - S. 56

1909 - Karlsruhe : Braun
56 Das bayerische Staatsrecht Er führt ein besonderes Wappen; seine Farben sind weiß und blau; er ist von einem Hofstaate 17 umgeben. Er verleiht den Adel, Titel und Orden.^ 4. Die Vermögensrechte des Königs. Dem König ist die Nutzung verschiedener Gebäude und Grund- stücke zugewiesen. Zur Bestreitung seines Unterhalts bezieht er außerdem den festen, durch das Finanzgesetz vom 25. Juni 1876 fest- gesetzten Betrag von jährlich 4 231 044 Mark aus der Staatskasse, die sogenannte Z i v i l l i st e. Sie ist aus die gesamten Staatsdomänen „radiziert" und wird in Monatsraten entrichtet. Aus der Zivilliste hat der König auch verschiedene Ausgaben zu bestreiten, so den Unter- halt der Königin und der minderjährigen Kinder und den Aufwand für den Hofstaat. Die Mitglieder des Königlichen Hauses haben im übrigen besondere Ansprüche gegen die Staatskasse auf Leistung von sogenannten Apanagen, unter Umständen auch aus Aussteuer. Zurzeit beträgt der jährliche Aufwand für Apanagen 728 574 Mark. 17 Die Hofämter sind: 1. Der Königliche Obersthosmeisterstab; diesem unterstehen unter anderem eine besondere Bauabteilung, ein Justitiariat und die Leibgarde der Hartschiere. 2. Der Königliche Oberftkämmererstab; ihm gehören zu: die Käm- merer, Kammerjunker und Hofjunker. 3. Der Königliche Obersthosmarschallstab; ihm untersteht unter anderem eine besondere Hosgärtenabteilung. 4. Der Königliche Obcrststallmeisterstab. Hierzu kommen noch unter anderem eine Hofmusik-Jntendanz, eine Hoftheater-Jntendanz, die Geheim-Kanzlei Seiner Königlichen Ho- heit des Prinzregenten Luitpold von Bayern, ein Hofsekretariat, eine Hofkasse. 18 Sic wichtigsten bayerischen Orden sind: 1. Der Haus-Ritterorden vom heiligen Hubert; ihn erhalten im allge- meinen nur regierende Fürsten und ihre Agnaten; außerdem nur vorzüglich würdige Personen. 2. Der Haus-Ritterorden vom heiligen Georg. 3. Der Militär-Max-Josephs-Orden zur Belohnung für hervorragende Kriegstaten. 4. Der Verdienst-Orden der Bayerischen Krone für vorzügliche dem Staat geleistete Dienste. 5. Der Verdienst-Orden vom heiligen Michael. 6. Der Maximilians-Orden für Kunst und Wissenschaft. 7. Der Militärverdienstorden. 8. Der Ludwigsorden für 50 jährige Dienstzeit. Neben den Orden bestehen eine Reihe von Medaillen und Ehrenzeichen, so die Rettungsmedaille, das Feuerwchrehrenzeichen, die Ludwigsmedaille für Wissenschaft und Kunst und für Industrie.
   bis 10 von 25 weiter»  »»
25 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 25 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 6
5 0
6 1
7 1
8 0
9 0
10 5
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 0
25 0
26 1
27 3
28 0
29 1
30 0
31 1
32 0
33 0
34 3
35 0
36 0
37 4
38 1
39 1
40 13
41 0
42 3
43 0
44 0
45 3
46 6
47 10
48 2
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 1
4 1
5 0
6 0
7 2
8 0
9 4
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 2
17 9
18 0
19 0
20 4
21 1
22 0
23 0
24 0
25 1
26 1
27 0
28 0
29 0
30 2
31 0
32 0
33 0
34 3
35 0
36 1
37 8
38 3
39 0
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 1
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 2
57 0
58 1
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 1
66 0
67 2
68 0
69 4
70 1
71 2
72 2
73 2
74 2
75 0
76 0
77 0
78 20
79 0
80 0
81 0
82 0
83 4
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 1
91 0
92 4
93 0
94 2
95 1
96 0
97 0
98 4
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 74
1 89
2 33
3 173
4 47
5 737
6 134
7 447
8 119
9 119
10 96
11 89
12 143
13 194
14 64
15 21
16 59
17 32
18 66
19 197
20 26
21 38
22 42
23 3
24 197
25 74
26 81
27 35
28 320
29 102
30 67
31 73
32 104
33 378
34 124
35 46
36 60
37 20
38 17
39 501
40 126
41 9
42 321
43 155
44 48
45 21
46 174
47 133
48 74
49 34
50 151
51 384
52 596
53 40
54 127
55 185
56 40
57 25
58 105
59 260
60 114
61 68
62 537
63 33
64 118
65 114
66 20
67 105
68 86
69 12
70 64
71 73
72 83
73 51
74 43
75 134
76 41
77 72
78 135
79 70
80 126
81 521
82 24
83 124
84 338
85 61
86 38
87 43
88 57
89 128
90 49
91 115
92 35
93 225
94 27
95 115
96 292
97 143
98 83
99 308
100 370
101 58
102 135
103 86
104 49
105 44
106 68
107 123
108 21
109 108
110 133
111 131
112 56
113 82
114 128
115 21
116 63
117 12
118 61
119 153
120 28
121 94
122 60
123 74
124 287
125 206
126 58
127 174
128 38
129 93
130 28
131 273
132 52
133 190
134 80
135 17
136 232
137 144
138 29
139 135
140 86
141 43
142 132
143 87
144 86
145 73
146 34
147 61
148 48
149 7
150 51
151 95
152 249
153 57
154 125
155 111
156 84
157 80
158 37
159 83
160 50
161 34
162 22
163 33
164 90
165 122
166 124
167 39
168 124
169 40
170 29
171 154
172 32
173 199
174 57
175 472
176 64
177 312
178 36
179 217
180 74
181 31
182 124
183 757
184 90
185 57
186 47
187 107
188 134
189 122
190 10
191 170
192 94
193 136
194 82
195 174
196 126
197 43
198 22
199 156